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16. Juni 2005 |
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| Lieblingspfeil Nr. 439 |
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Pfeile mit Schleifenspitze
Schleifenspitzenpfeile: LP 439 zeichnet sich durch einen Doppellinien-Pfeilkör-
per aus, LP 440 führt eine interessante Variante der geschlossenen Pfeilspitze vor: der schließende Strich ist deutlich vom Rest der Spitze abgesetzt.
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| Referenz-Pfeil zu LP 440 |
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| Lieblingspfeil Nr. 440 |
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gab es einen längeren Artikel in der Washington Post von Libby Copeland,
aus dem ich vor allen Dingen folgendes Zitat spannend finde:
"This is a man [gemeint ist Michael Jackson] who loves symbols that
don't mean anything. He wears arm-
bands, medallions and charms that hang from his vest. He used to wear
a single glove. Maybe these things
mean something to him, but they only confuse us."
Als Jackson noch der King of Pop war
und permanent versendet wurde, hatte all das oben Aufgezählte für viele durchaus eine Bedeutung – auch wenn sie vielleicht nicht wussten, welche.
Der Umgang mit der Figur Jackson ist
ein schönes Beispiel für die Philosophie der Bedeutung von Goggelmoggel.
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| Mülleimer im Mahnmal |
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| Gehweg - Kackestreifen - Mahnmalpflasterung |
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| Bauzaun im Herbst 2004 mit Schild mit Pfeil |
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Nur ich nicht. (Alles wie immer also...)
Ich hatte mich gefreut über die positive Aufnahme des Mahnmals, gerne die Besprechungen und Kommentare in
den Zeitungen gelesen und war nun selbst vor Ort – und es war, wie so oft, alles Ideologie und Behauptung, nichts löst sich ein.
Das Mahnmal gemahnt an irgendwas zwischen kleinstädtischer Fußgänger-
zone und sozialem Wohnungsbau, alle Proportionen, alle Seitenverhältnisse sind ohne jedes Gespür gewählt, die Grundfläche der Stelen, die Größe der Plastersteine zwischen den Stelen, die Abstände zwischen den Pflasterstei-
nen... nichts stimmt.
Einzig die Abstände zwischen den zu moderat schiefen Stelen sind halbwegs okay – aber klar – aus Sicherheits-
gründen auch noch zu groß. Eigentlich kein Detail, das skulptural richtig ge-
löst wurde, keine Lösung, die künst-
lerisch durchdacht ist: ganz schlimm, dass die gar nicht aus dem Boden her-
ausragenden Stelen, von denen man also nur die Grundfläche wie einen großen Pflasterstein sieht, aus einem anderen Material, als die anderen Stelen gemacht worden sind. Wohl wegen der Trittfestigkeit...
Es ist, als hätte einem jemand einen Bau von Walter Gropius versprochen
und führt einem dann einen Plattenbau aus den 70iger Jahren vor...
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| Lieblingspfeil Nr. 438 |
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Pfeil mit Schleifenspitze
Eine Variante der verschleiften Pfeil-
spitze: die geschlossene Schleife.
Anders als bei den offenen Varianten
(LP 430, LP 216, LP 212 und LP 205) entsteht bei der geschlossenen Form ein vollständiges Dreieck, an dessen Spitze dann das Schleifenoval hängt...
Die geschlossene Schleifenspitze ist deutlich zeitaufwendiger als die offene Variante und strahlt zudem eine puppenstubenhafte Biederkeit aus.
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| Lieblingspfeil Nr. 437 |
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Getapter Pfeil mit stumpfer Spitze
Auch bedingt durch den geringen Platz:
ein getapter Pfeil mit stumpfer Spitze.
Bei der Breite des Tapes hätte man
eine recht steilwinklige Pfeilspitze kle-
ben müssen, um eine schöne Spitze
hinzubekommen. Und obwohl man
schon sieht, dass für so eine Pfeilspitze
der Platz nicht ausgereicht hätte, wirkt
der Pfeil lieblos – mit einem Cutter
oder einer Schere hätte man schnell
was Gescheites hinbekommen...
Beispiel für einen getapten Pfeil: LP 61
Beispiel für Pfeile aus Klebefolie: LP 286
Vergleiche auch mit dem Produktions-
mittel bedingten Klumppfeil LP 352.
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| Lieblingspfeil Nr. 436 |
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Softe Pfeile
Beschriftung eines VW-Busses – ich vermute mal, dass mal ein "R" vor "ohrreinigung" stand. Falls es sich wirklich um ein Firmen-Logo handelt, dann hatte der Designer eine er-
staunlich amorphe Vorstellung von Rohren... und hat seltsam unspitze Pfeile eingesetzt, um einen guten Durchfluss zu visualisieren.
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| Einige der Pfeile im Finanzamt Kreuzberg |
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amt Kreuzberg nach den ersten Pfeilen im Eingangsbereich – siehe mein Lieblingspfeile Nr. 433 – den weiteren Weg aufzeigen sollen, habe ich links dokumentiert.
Die Sammlung ist nicht vollständig, weil wider Erwarten meine Wartenummer sehr schnell, innerhalb von 20 Minuten, aufgerufen wurde und weil ich während dieser kurzen Zeit nicht alle meine Energie auf das Fotografieren der Pfeile richten konnte, da ich einigen verun-
sicherten ausländischen Mitbürgerinnen die durch die Pfeile für sie nicht hin-
reichend deutlich werdenen Handlungs-
abläufe erklärte, bzw. vorführte... auf Mitarbeiter des Amtes trifft man hier erst, wenn die irgendwie besorgte Wartenummer angezeigt wird – Pfeile sparen also Menschen, menschliche Kommunikation, ein... und sie behan-
deln alle gleich: ob du im Anzug mit Krawatte oder im Trainingsanzug mit Essensresten vor sie trittst.
Bei Nivellierung gilt immer und ohne Ausnahme: das Nivellierte (die Situa-
tion, der Ort) wird nicht auf-, sondern abgewertet... je größer also die Pfeil-
dichte, desto unexclusiver und ärm-
licher der Ort.
muß man wenigstens zeichnen: Tony
[...] bei seiner [...] Arbeit am Bauplan
des eigenen Lebens."
Nette Wittgenstein-Anspielung in einer
Bildunterschrift zu einem Filmstil in der
Besprechung des Films "Tony Takitani"
von Jun Ichikawa in der FAZ – auch
wenn statt "muß" (mit FAZ-ß) ein "kann"
natürlich viel schöner gewesen wäre.
Vergleiche auch: zeichnend kann
man viel besser nicht denken als
schreibend...
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| Lieblingspfeil Nr. 435 |
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Zusammengesetzter Pfeil
Hier bildet der verlängerte Arm des
"K" den einen Teil der Pfeilspitze des
Pfeils, der in den Kreis mit den Buch-
staben "KB" reinzeigt... es handelt sich also hier um einen Pfeil, der sich erst
im Auge des Betrachters zusammen-
setzt (vgl. Rezeptionsästhetische An-
sätze bei der Kunstbetrachtung (z.B. Wolfgang Kemp)).
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| Referenzpfeil zu LP Nr. 434 |
Lieblingspfeil Nr. 434 |
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Verpfeilter Buchstabe
Hier führt die Verpfeilung des Buchsta-
bens "R" zu einer "R-B"-Unschärfe... weil der nach unten zeigende Pfeil mit einer großzügigen Schleife eingeleitet wird, die dazu führt, dass das unten
rum offene "R" jetzt wie geschlossen, und damit wie ein "B" wirkt.
Weshalb ich so sicher bin, dass es sich beim LP Nr. 434 wirklich um ein ver-
pfeiltes "R" handelt? Wegen meiner ganz links zu sehenden Referenz, einem verpfeilten "S" mit einer sehr ähnlichem Pfeil-Startschleife.
Vgl. auch mit LP 324, einer Buchstabe-
A-Pfeil-Unschärfe.
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| Lieblingspfeil Nr. 433 |
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Kriegerischer Pfeil
Im Januar waren hier noch freundlich-unautoritär wirken sollende Zeigehände im Comic-Style (siehe hier) angepinnt, die jetzt hier platzierten Pfeile sorgen da schon für eine andere Atmosphä-
re... die allerdings nicht wirklich ernst-
haft-kriegerisch ist, da die Pfeile im-
mer noch eine deutliche Comic-Anmu-
tung (Stauchung, Darstellung der Be-
fiederung) haben.
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| Teilansicht des Sets für die Lecture "Die Legende der Lust" |
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nem Hinweis auf die Kartographen und ihren, mit erklärenden Legenden ver-
sehenen, Landkarten meine Zuhörer soweit beruhigt hatte, dass ich ihnen keinesfalls ihre persönliche erlebte
oder angestrebte Lust madig machen, sondern nur eine Zeichenkunde der roadmap zur Lust vorstellen wollte, hörten sie mir einigermaßen entspannt und aufmerksam zu.
Die links zu sehende Ansicht stellt den größten Teil des Sets vor, der entweder direkt auf die Wand, oder auf Styro-
porteile, gezeichnet wurde. Dazu gab
es dann, rechts davon, noch eine große Projektion.
Die links zu sehende Zeichnung ist
eine Ableitung von einem Detail der kurz zuvor entstandenen Wandzeich-
nung "Am Gängelband der Affekte",
so wie ich schon für "Schaubild", die Bespielung des "Display Niedersachsen" im September 2004 in der Vertretung des Landes Niedersachsen in Berlin die annähernd zeitgleich entstandenen Arbeiten "Vom wahren Zeichnen im falschen" (Teil a – Himmelsleiterablei-
tung) und "Keine, Einmischung, keine doofe Psychologie von Ihrer Seite, fast ein Selbstgespräch, aber nicht ganz" (Teil b – Kein Selbstgespräch).
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| Lieblingspfeil Nr. 432 |
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Boden-Pfeil
Wie kann man sich sinnvoll mit seinem Richtungshinweis in den oben links zu sehenden Treppenaufgang platzieren?
Die Lösung, auf den Boden zu gehen, sieht man in den letzten Jahren immer häufiger – und hier funktioniert sie mal ausgesprochen gut, weil man von der Treppe, aus einer deutlich höheren Situation als gewöhnlich, auf die Wer-
bung mit Pfeil hinabgucken kann.
Und als Reisender studiert man nahe-
zu automatisch jeden Pfeil, denn er könnte ja einen entscheidenen Hinweis beinhalten... möglich wäre da zum Bei-
spiel auch ein Pfeil mit folgendem
Text: "Dein Weg ins Glück: rauche Marke XYZ".
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* | Tages-Zeichnungen sind die Zeichnungen, die für das Zeichnungslog aus- gewählt wurden. |
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Richtig nett dann der Hinweis am Ende des Textes: "Das 'Gängelband der Affekte' ist zwar unverkäuflich, doch Sammler und Freunde dieser flexiblen Kunst können bei Kramer auf eine schöne Reihe erstaunlich preiswerter 'Tages-Zeichnungen'* des Künstlers zurückgreifen."
Die Besprechung ist hier nachzulesen.
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| Lieblingspfeil Nr. 431 |
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Eklektizistischer, eventuell postmoderner, Pfeil
Ein Pfeil, der für einen Lebensmittel-
discounter wirbt und bei dem so ziem-
lich alles falsch gemacht wurde – und der deshalb fast schon wieder gut ist. Weil: da guckt man einfach hin.
Es gibt zu bestaunen: krumpelige, wie handgezeichnete Form, mit gleichmä-
ßigem, 3D-simulierenden, Schatten. Bewegungslinien an – und in – der Spitze, aber nicht am Ende. Text im Pfeil, der nicht an der Pfeilachse ausgerichtet ist
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31. Mai 2005 |
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