weblog
Zeichnungslog
Die Lieblingspfeile
Neu bei hanneskater.de
Aktuelle Ausstellungen
Das weblog Archiv
spacer spacer
26. März 2020
Instagram: drawing-log 
Hannes Kater – Detail einer Tageszeichnung aus der 13. KW 2020 auf Instagram
Eigentlich ja "mouse pointer", weil der Cursor blinkend als Eingabemarkierung die aktuelle Bearbeitungsposition in einem Text anzeigt...
**  Siehe auch:
Lieblingspfeil #1741
Nachtrag zu LP #1741
25.03.2020
Lieblingspfeile

LP 1755 - Lieblingspfeil Nr. 1755 von Hannes Kater
Werbung für Firefox an einem Laternenpfahl, vor einiger Zeit irgendwo in Berlin
Lieblingspfeil Nr. 1755
Vergrößerter Cursor-Pfeil

Ist nicht der vergrößerte Bildschirm-Cursor* auch was für die Kategorie Mixed Reality**, eben nur andersrum: eigentlich digitale Elemente werden analog – und so dann in die analoge Welt eingeführt, als Zitat, als Verweis, als... Verknüpfung, bzw. Anbindung?

An dem vergrößerten Cursor könnte man schön den Unterschied von
Pixelgrafik zu Vektorgrafik erklären, den gerade ältere Mitbürger oft nicht so ohne Weiteres verstehen...




Hannes Kater – Detail einer Tageszeichnung aus der 13. KW 2020 auf Instagram
Nach: Wolfgang Brückner. Bilddenken. Mensch und Magie oder Missverständnisse der Moderne. Göttingen 2013
**  Götzendienst
  Siehe auch:
Figur und Grund I – oder:
das Risiko der Idolatrie ist durchaus gegeben...
23.03.2020
Lieblingspfeifen

Der Verrat der Bilder - und die Folgen: eine visuelle Untersuchung von Hannes Kater
Wenn der Kommentar das Bild überlagert – oder: Der Verrat der Bilder #029.1
Klar: Kunst handelt heute nicht von der Welt, sondern nur von dem, was Menschen über sie aussagen können.

Das hängt auch mit dem Eingottglauben und den daraus resultierenden Folgen des aus ihm hervorgegangenen Verbots der bildlichen Gottesdarstellung – oder des Heiligen schlechthin – zusammen, was im Verlaufe der kulturellen Entwicklung der Neuzeit dazu geführt hat, dass Bilder nicht mehr dazu eingesetzt werden konnten, das Unsagbare medial zu transportieren.
*

Um so mehr sind in den Buchreligionen die Texte fetischisiert worden, so dass man von einer „Idolatrie
** des Wortes" sprechen kann...

Viele meiner visuellen Untersuchungen zu den Möglichkeiten von
Der Verrat der Bilder von René Magritte, die ich immer mal wieder auf Instagram gepostet habe, sind jetzt auch auf meiner Website hier online.



Hannes Kater – Detail einer Tageszeichnung aus der 12. KW 2020 auf Instagram
22.03.2020
Lieblingspfeile

LP 1754 - Lieblingspfeil Nr. 1754 von Hannes Kater
LP 1754 - Lieblingspfeil Nr. 1754 von Hannes Kater
Tag an einem Schaufenster eines Kiosks in Berlin Prenzlauer Berg
Lieblingspfeil Nr. 1754
Verpfeilter Buchstabe

Ein verpfeiltes "K", dessen Pfeilspitze nur eine halbe ist – und dieses "K" ist der letzte Buchstabe des tags
MASK: da ist jemand ganz weit vorne...


Auf den Zettel über dem tag steht folgendes:

An unsere Kunden
Da neue Regelungen gelten für eine gewisse Zeit bitten wir um Verständnis.

Das Nutzen unserer Tische und Stühle vor dem Laden ist nur bis 18:00 Uhr erlaubt.

Gäste WC ist vorübergehend geschlossen.

Hannes Kater – Detail einer Tageszeichnung aus der 12. KW 2020 auf Instagram
20.03.2020
Lieblingspfeile

LP 1753 - Lieblingspfeil Nr. 1753 von Hannes Kater
Graffiti an einer Hauswand in Berlin Weißensee
Lieblingspfeil Nr. 1753
Wellenlinie oder Pseudoschrift?

Eigentlich liegt bei dieser Pfeilbahn hier eine
Wellenlinien-Pseudoschrift-Unschärfe vor... was vor allem an dem Übergang des kurzen, annähernd horizontalen, Pfeilbahnstücks hinter der Pfeilspitze zur restlichen, irgendwie wellenförmigen, Pfeilbahn festmachen kann: der sieht eher so aus wie ein Anstrich zu einem kleinen "u", als wie der Übergang von einer Wellenlinie zu einer Pfeilspitzenanbindung.


Mit Pseudoschrift bezeichnet man ein
System aneinandergereihter Graphismen, symbol- oder zeichenähnlicher Linienverdichtungen, die Schriftzeichen ähneln und/oder imitieren.

Mehr dazu hier und hier


Hannes Kater – Detail einer Tageszeichnung aus der 12. KW 2020 auf Instagram
19.03.2020
Lieblingspfeile

LP 1752 - Lieblingspfeil Nr. 1752 von Hannes Kater
Kastanienallee, Berlin Prenzlauer Berg
Lieblingspfeil Nr. 1752
Pfeil hinter Gittern

Ein
Pfeil hinter Gittern: auffallend, wie gut der Pfeil hier in das, vom Gitter des Tores, vorgegebene Raster passt: Pfeilbahn und Pfeilspitze sind nicht nur je zwei Zwischenabstände lang, sondern Start und Ende jedes Pfeilteils fällt zusammen mit den jeweiligen Positionen der Gitterstäbe...


Hannes Kater – Detail einer Tageszeichnung aus der 11. KW 2020 auf Instagram
15.03.2020
Lieblingspfeile

LP 1751 - Lieblingspfeil Nr. 1751 von Hannes Kater
LP 1751 - Lieblingspfeil Nr. 1751 von Hannes Kater
Werbung für ein Restaurant in Paris
Lieblingspfeil Nr. 1751
Eigenwillig gefüllte Pfeilspitze

Interessant gefüllte Pfeilspitze: die Lampen in den Pfeilspitzenflügeln sind
nicht im sonst eingehaltenen Raster angeordnet… und es wirkt fast so, als sollte in einer klassisch-strengen Pfeilform intern eine Bäckchen-Pfeilspitze etabliert werden.


Das Foto ist letztes Jahr in Paris entstanden, den Tag vorher war Notre-Dame abgebrannt... und ich streifte melancholisch durch die Stadt, um ein paar Eindrücke und Pfeile zu sammeln.

In der Nähe vom Boulevard de la Vilette stieß ich auf das so beworbene Restaurant Dong Huong, das Essen war mehr als okay und für Pariser Verhältnisse sehr bezahlbar...



*  Version 0.96
Dieser Text und die Bild-Beispiele sind nicht final und werden hier bei Gelegenheit weiter überarbeitet.
Stand: 15-03-2020.
Ältere Einträge ExZen:
Experimentelles Zeichnen_20_3
Experimentelles Zeichnen_20_2
Experimentelles Zeichnen_20_1
Experimentelles Zeichnen_19
Experimentelles Zeichnen_18
[…]
Experimentelles Zeichnen_10+3
Experimentelles Zeichnen_10+2
Experimentelles Zeichnen_10+
Experimentelles Zeichnen_10
[…]
 
14.03.2020
Experimentelles Zeichnen_20_4:

Fortsetzung von ExZen_20_3: Wie kommt man vom Bild zum Text?

Wir starten wieder mit Bild-Variante 6:

Wie können wir die vielen
Vor-und-zurück-Bewegungen im Bild, die nötig sind, um die Relationen, bzw. Beziehungen, zwischen den einzelnen, jeweils mit einem Symbol im Bildraum eingetragenen, Elementen zu klären, umwandeln in eine lineare Symbol-Kette, also in eine Reihe von linear geordneten und aufgereihten Symbolen?




Zweiter Entwurf, eine Symbol-Reihe mit Relations-Angaben zu entwickeln:
1. Eine Szene (das Setting) wird vorgestellt: die Sonne scheint. Und wir befinden uns unter freiem Himmel... Weitere Angaben zum Raum (Landschaft oder Bebauung) gibt es nicht
2. Protagonist A (in der Skizze darüber mit blauem "A" markiert) wird vorgestellt- Er befindet sich in diesem Setting
3.  A steht in Beziehung (denkt an) zum aktuellen Wetter / Sonnenschein
4. A steht in Beziehung (denkt an) Sonnenschein und Hund
5. A steht in Beziehung (denkt an) raußgehen mit Hund bei Sonnenschein
6. A steht in Beziehung (denkt an) Protagonist 2 – und wie dieser mit dem Hund umgeht
7. A geht zusammen mit Protagonist 2 und dem Hund vor die Tür...

Dritter Entwurf, eine Symbol-Reihe mit Relations-Angaben zu entwickeln:
1. Gegeben ist eine Szene (ein Setting). Wir sind nicht in einem Gebäude – genauere Angaben zur Landschaft oder Umgebung gibt es nicht allerdings nicht, sie scheinen auch nicht wichtig zu sein...
2. Aber es gibt Angaben zum Wetter: die Sonne scheint
3.  Protagonist A wird vorgestellt. Er ist in dieser Szene (1) und es scheint die Sonne (2)
4. A geht...
5. Es gibt einen Hund
6. A steht in Beziehung zu diesem Hund: es ist A's Hund
7. Protagonistin B wird vorgestellt
8. A steht in Beziehung zu B: sie ist A's Freundin / Frau
9. A und B und der Hund sind gemeinsam in der Szene bei Sonnenschein unterwegs...
In der oberen Reihe sind die 4 Ausgangssymbole nach Flusser, in der unteren Reihe die "neuen" Relations-Symbole, die helfen, die oberen 4 Symbole zueinander in Beziehung zu setzen:

Vierter Entwurf, eine schriftähnliche Symbol-Reihe zu entwickeln:
Hier sehen wir die 4 Varianten der
4 Symbole [2, 3, 5, und 7]* der Ausgangsskizze von Flusser (siehe hier) + den Rahmen [1] in schwarz – und 4 "neue" Symbole, die (mindestens) nötig sind, um auch nur annähernd in die Nähe einer Textnotation zu kommen...
1. Unter freiem Himmel (alles andere hätte extra erwähnt werden müssen... )
2. Die Sonne scheint
3.  Protagonist A...
4. geht...
5. Hund
6. Hund gehört zu A / Hund gehört A
7. Protagonistin B
8. B gehört zu A / B gehört A
9. zusammen – also A und B und der Hund sind zusammen beim Gehen [4]

Man kann das Zusammen-Symbol [9] aus Vierter Entwurf auch auflösen und durch 2 und- / ist mit-Symbol, [5 und 8] ersetzen, das sähe dann so aus:
Hannes Kater – Detail einer Tageszeichnung aus der 11. KW auf Instagram
WeitereKunstpfeile:
27.02.2020 – Kunstpfeil_55
20.06.2019 – Kunstpfeil_54
25.02.2019 – Kunstpfeil_53
31.01.2019 – Kunstpfeil_52
23.11.2018 – Kunstpfeil_51
06.06.2018 – Kunstpfeil_50
12.01.2018 – Kunstpfeil_49
11.10.2017 – Kunstpfeil_48
30.06.2017 – Kunstpfeil_47
27.12.2016 – Kunstpfeil_46
[...]
Aus: Anna Oppermann – Pathosgeste, Edition Lebeer Hossmann Hamburg und Brüssel, 1987
**  Auszüge von Auszügen eines Katalogtextes von Friedrich Meschede anläßlich einer Ausstellung von Anna Oppermann in der Kunsthalle Bielefeld 2019
*  Neben dauerhaft installierten Ensembles, z.B. „Pathosgeste - MGSMO“ im Rathaus Altona, Hamburg, „Öl auf Leinwand“ und „MKÜVO - Mach kleine überschaubare verkäufliche Objekte“ in der Hamburger Kunsthalle, „Umarmungen, Unerklärtes und eine Gedichtzeile von R.M.R.“ im Sprengelmuseum Hannover (meines Wissens inzwischen schon wieder abgebaut) und „Ensemble Cotoneaster horizontalis (Antikommunikationsdesign)“ im Wuppertaler Von-der-Heydt-Museum sind 61 weitere Ensembles „verteilt und vielfach nur grob und vorläufig voneinander und dem Fundus getrennt in den drei Werkarchiven“ aufbewahrt. (Stand 1998)
**  Uwe M. Schneede in: Anna Oppermann - Ensembles 1968 bis 1984, Hamburg und Brüssel, 1984, S. 9
12.03.2020
Kunstpfeil_56

Kunstpfeil_56 von Hannes Kater: Anna Oppermann
Detail einer Arbeit von Anna Oppermann...
Kunstpfeil_56 von Hannes Kater
Ein Rollbild in einem Ensemble von Anna Oppermann mit Hinweispfeil auf das oben zu sehende Detail
Kunstpfeil_56 von Hannes Kater: Anna Oppermann
Installations-Ansicht von einem Detail der Ausstellung "Das Bild steht auf der Fensterbank" in der Galerie Thumm mit Pfeil auf das Rollbild mit dem Detail mit Pfeilen...
"Anna Oppermanns Themen, die Probleme und Gefährdungen des zeitgenössischen Lebens und Zusammenlebens, aber auch Lesefreuden und die frei ausschweifende Reflexion betreffen, nehmen vor den Augen des Besuchers Gestalt an.

Und zwar nicht durch isolierte Formgebung, sondern indem sie ihre Überlegungen wuchern, ausgreifen, immer mehr Raum einnehmen läßt, in dem Maße, wie sich Querverbindungen aus Lektüren, spontanen Eindrücken und den durch beides ausgelösten Assoziationen ergeben."
*

Die Zeichnung ist Anna Oppermanns primäre Kunstform. […] Alles hier ist Zeichnung […] Alle frühen Werke von Anna Oppermann haben ihren Ursprung in der Zeichnung, was den (wenn auch verkürzten) Schluss zulässt, dass die Freihandzeichnung die künstlerische Methode ist, mit der sich die Künstler […] ihrer Welt versichert haben.

Die Zeichnung ist das Medium, mit dem Künstler ihre Welt erforschen und ihre Erkenntnisse und Einsichten präsentieren […] Reflexionen der Wirklichkeit werden zu Bilddetails. […]

Eine Zeichnung der Mappe fällt auf […] es handelt sich um
eine Zeichnung, die den Akt des Zeichnens darstellt. […] Diese Art der Wahrnehmung führt unterschiedliche Perspektiven als Kompositionsprinzip dieser Zeichnungen ein. Der Betrachter hat eine Vogelperspektive auf die Zeichnung, die den Blick aus dem Blickwinkel des Wurms auf den Himmel draußen lenkt. Draufsichten und Tiefblicke verschränken sich und schaffen räumliche Konstruktionen, in denen die ständigen Perspektivverschiebungen das Auge des Betrachters in verschiedene Positionen führen und verführen.**



Siehe auch:
Anna Oppermann
Text nach einer Hausarbeit von Hannes Kater an der HBK Braunschweig 1998

I. Einleitung

Sich der Kunst von Anna Oppermann zu nähern, birgt einige sonst in der Kunstrezeption nicht so oft anzutreffende Schwierigkeiten: es gibt kein Œuvre in Form einer geschlossenen, abgeschlossenen Konzeption, keine fertigen und somit endgültigen Arbeiten. „Offenes Kunstwerk“ oder „work in progress“ sind begrifflich ungenaue Annäherungen an ihre Arbeiten, die sie selbst „Ensembles“ genannt hat. „Ensemble“ bedeutet „ein zusammen-gehörendes Ganzes“ - und von diesen „zusammengehörenden Ganzen“ gibt es über 60 mehr oder weniger ausführliche Entwürfe.
*

"Für Anna Oppermann ist keine Präsentation (auch nicht die einer kleinsten Einheit) eine Wiederholung oder auch nur Modifikation einer vorigen; jede Präsentation ist eine Fortsetzung der vorherigen."
**

Und alle sind nach der gleichen künstlerischen Methode entstanden und so liegt immer eine große Ähnlichkeit struktureller Art vor. Anders formuliert: man erkennt - Gesetz den Fall, man hat schon mal eine Arbeit von ihr gesehen - sofort, dass man sich vor einem Oppermannschen Ensemble befindet.

[mehr]

Hannes Kater – Detail einer Tageszeichnung aus der 11. KW 2020 auf Instagram
Sozusagen überbrechen 2020.
Vgl. mit überbrechen 2012
  Gesampelt aus dem 1939 von Bertolt Brecht veröffentlichten An die Nachgeborenen 1
 
11.03.2020
Lieblingspfeile

LP 1750 - Lieblingspfeil Nr. 1750 von Hannes Kater
Hinweisschild in Berlin
Lieblingspfeil Nr. 1750
Nüchterner Pfeil

"
Was sind das für Zeiten", klagt der Pfeilenthusiast, "wo / Ein Gespräch über Pfeile fast ein Verbrechen ist / Weil es ein Schweigen über den Corona-Virus einschließt!"* 


Mit einem unaufgeregtem Blau und klassisch-sachlicher Ausführung hilft dieser Pfeil nervösen – und somit eher unaufmerksamen – Menschen sich zu orientieren. Die Pfeilbahn ist breit, die Spitze sieht nach unaufgeregten 90 Grad aus – und die Schriftgröße und der Schriftschnitt ist, im Vergleich zur Pfeilbahnbreite und der Schildgröße, gemäßigt.

Man beachte auch, dass dieses Schild
berlinuntypisch nicht etwas mit Tape befestigt wurde, sondern verlässlich mit vier Kreuzschlitz-Schrauben an die Hauswand gebracht wurde



Hannes Kater – Detail einer Tageszeichnung aus der 10. KW 2020 auf Instagram
Detail einer Tageszeichnung aus der 10. KW auf Instagram
06.03.2020
Lieblingspfeile

LP 1749 - Lieblingspfeil Nr. 1749 von Hannes Kater
LP 1749 - Lieblingspfeil Nr. 1749 von Hannes Kater
Absolutes Haltverbotsschild an einem Bauzaun in Berlin, Prenzlauer Berg
Lieblingspfeil Nr. 1749
Verpfeilter Buchstabe

Sehr wahrscheinlich zufällig entstanden, trotzdem schön:
Hier geht der obere – handgeschriebene – Querstrich des "F" eines "FBP"-tags so perfekt und organisch in einen technischen, also nicht handgemachten, Pfeil über, dass ein sehr
ansehnliches verpfeiltes "F" entsteht.




*  Version 0.98.2
Dieser Text und die Bild-Beispiele sind nicht final und werden hier bei Gelegenheit weiter überarbeitet.
Stand: 10-03-2020.
Ältere Einträge ExZen:
Experimentelles Zeichnen_20_2
Experimentelles Zeichnen_20_1
Experimentelles Zeichnen_19
Experimentelles Zeichnen_18
Experimentelles Zeichnen_17
Experimentelles Zeichnen_16
Experimentelles Zeichnen_15+
Experimentelles Zeichnen_15
Experimentelles Zeichnen_14
Experimentelles Zeichnen_13
Experimentelles Zeichnen_12
Experimentelles Zeichnen_11
Experimentelles Zeichnen_10+3
Experimentelles Zeichnen_10+2
Experimentelles Zeichnen_10+
Experimentelles Zeichnen_10
[…]
**  Dass hier etwas "klar" ist, scheint mir eine nicht haltbare Aussage:
Das "Sonnen-Symbol" könnte auch nur dafür stehen, dass wir eine Situation unter freiem Himmel vorgestellt bekommen.
Zu einem "Spaziergang" gehört in der Regel eine eher attraktive Umwelt, also eine schöne Landschaft oder ein schöner Straßenzug – hier scheint aber keine Notwendigkeit vorzuliegen, das (mit Hilfe von einem Symbol) in der "Bildvorlage" abzubilden, bzw. anzudeuten... deshalb ist ein "Spaziergang" gar nicht so wahrscheinlich. Das "Bild" könnte auch den Moment des Wiederfindens eines verloren geglaubten Tieres darstellen... oder den Aufbruch zu eine Jagd.
Oder auch ein Erschrecken zweier Protagonisten vor einem gefährlichen Tier. Usw.
04.03.2020
Experimentelles Zeichnen_20_3: Flusser*

Wie kommt man vom Bild zum Text, genauer: wie kann man ein Bild in Text transformieren, sozusagen übersetzen?


Bei Vilém Flusser klingt das nicht nur ganz einfach – siehe ExZen_20_1 –, sondern es sieht in seiner Beispiel-Abbildung auch so aus, als gäbe es beim "aufrollen" eines Bildes in Text eigentlich keine Probleme.


Das ist die von Flusser in Die kodifizierte Welt publizierte Abbildung zum "Aufrollen eines Bildes", zu dem sich folgende Textpassage findet:
"Auf den ersten Blick ist klar, dass diese Szene eine Sachlage vom Typ »Spaziergang« bedeutet [… und dann] erkennt man, dass die Sonne, zwei Menschen und ein Hund in [?] diesem Spaziergang gemeint sind."
**

Es fällt zunächst auf, dass die von Flusser als "Bild" zusammengestellten und gerahmten vier symbolähnlichen Zeichen sich weder überschneiden, noch irgendwie räumlich angeordnet sind, sondern isoliert (distinkt) auf der Fläche stehen.

Und die von Flusser beim Aufrollen verwendeten Zeichen entsprechen nicht genau denen, die er in der gerahmten Bildfläche verwendet hat, sie ähneln ihnen nur sehr...



Auch fällt auf, dass Flusser seine aufgerollten Symbole – hier nun sind sie in einer überarbeiteten Fassung identisch mit denen im "Bild" – nicht so anordnet, wie es das "Bild" nahe zu legen scheint: er fängt mit dem Sonnen-Symbol an, was bedeuten könnte, das er "oben" im Bild anfängt... aber dann müsste hier auch das Hund-Symbol als letztes Symbol in der Reihe stehen.



In dieser Version des "Aufrollens" mit nun umgestellter Reihenfolge fange ich mit dem Figur-Symbol, das in dem "Bild" ganz links zu finden ist, an.





Hier nun eine Variante von mir:
wenn es beim Aufrollen des Bildes mit dem Sonnen-Symbol losgehen sollte, müssten Symbole wie in dieser Abbildung angeordnet sein.

An diesem Beispiel wird deutlich, dass Flusser nicht etwa gemalte Figuren – also die Platzhalter für die Protagonisten und ein Tier – in seinem Beispiel verwendet, sondern eigentlich schon Symbole als Platzhalter für die, als gemalt gedachten, also vorgestellten, Figuren benutzt hat.
(Vgl. dazu auch den scheinbar geringen Bedeutungsunterschied von Abb. 1 und Abb. 2). Und er scheint ganz selbstverständlich vorauszusetzen, dass das Sonnen-Symbol zu einer anderen "Sorte" (Kategorie) von Symbolen gehört, als die anderen 3 Symbole: es definiert die "Szene", die Situation, in der die anderen symbolisierten "Lebewesen" oder "Dinge" oder "Umstände" zum Zuge kommen...


Wenn wir die ursprüngliche Ordnung, wie sie von Flusser vorgegeben war, wieder herstellen – und diese gemalte Version mit der nächsten Version vergleichen...


... dann fällt uns auf, dass die gemalten Personen, also die Platzhalter für die Figuren und das Tier – anders als auswechselbare Symbole – schon Eigenheiten aufweisen, die, ob zufällig entstanden oder absichtsvoll so gestaltet, durchaus unterschiedliche Deutungen nahelegen.
Die Protagonisten in Beispiel 5 und Beispiel 6 scheinen sich unterschiedlich dynamisch zu bewegen und sich unterschiedlich aufeinander zu beziehen, bzw. miteinander zu interagieren.

Eigentlich sollten solche Unterschiede auch im aufgerolltem Zustand, also einer Text-Fassung, noch zu finden sein...




In den Abbildungen 7, 8 und 9 wird hoffentlich deutlich, wie sehr kleine und kleinste Unterschiede die "Bild"-Wirkung verändern.
So wirken die Sonnen-Symbole unterschiedlich sonnig und die rechte Figur im gerahmten Bildraum in Abb. 8 dank eines kleinen zusätzlichen Strichs am Kopf wie eine Frau.
Die unterschiedlich ausgefallenen Hunde-Symbole wird man leicht mit unterschiedlichen Hunde-Charakteren verbinden...

In Abb. 9 wirkt die rechte Figur im Bild, weil sie deutlich kleiner ausgefallen ist, wie ein Kind.



Ein beispielhafter Aufrollversuch mit Abbildung 6:

Wenn wir den "Protagonisten A" betrachten, dann steht der in Relation zu "Sonne", "Hund" und dem "anderen Protagonisten".
Und seine Sonnenbeziehung wird vom allgemeinen Auftritt der Sonne abhängen, seine Vorstellung vom Spazierengehen unter anderem von seiner Vorstellung von der Relation mit (seinem?) Hund und dem anderen Protagonisten.
Diese Relationen werden in der Skizze links mit Pfeilen eingetragen... und zwar als Doppelpfeile, um deutlich zu machen, dass es sich bei den
Relationsdeutungsschritten um eine Vor- und Zurückbewegung handelt... und zwar immer von dem Protagonisten, Tier oder Umstand ("... es ist sonnig") aus, den wir in dem abgebildeten Relationsgeflecht untersuchen wollen.

All das scheint mir mit "Sonne, Mensch, Hund, Mensch"
* nicht wirklich in Text übertragen zu sein...

Vgl. mit dem Zitat von Flusser weiter oben: "[…] erkennt man, dass die Sonne, zwei Menschen und ein Hund in [?] diesem Spaziergang gemeint sind."
Mich erinnert das etwas an:
Birth, school, work, death, eine
Single der englischen Band The Godfathers von 1988: toller Song, aber von Sound und Haltung her 10 Jahre zu spät, bzw. 5 Jahre zu früh.
  "Geburt, Schule, Arbeit, Tod" so aufzuzählen und dabei auf jegliche Ausdifferenzierung zu verzichten, bedeutet natürlich, dass es genau darum geht: das Lied beklagt die geringen Chancen auf ein facettenreiches Leben, wenn man keine reichen Eltern hat...

Hier ein erster Entwurf, eine Symbol-Reihe mit Relations-Angaben zu entwickeln:
1. Wir haben eine Szene (der Rahmen), in der deutlich die Sonne (Sonnen-Symbol) scheint. Weitere Angaben zum Raum (Landschaft oder Bebauung) gibt es nicht
2. Protagonist (in der Skizze darüber mit blauem "A" markiert) bemerkt Sonne / gutes Wetter
3.  Protagonist A hat eine Relation mit Hund
4. Protagonist A hat Relation mit Protagonist 2
5. Protagonist A hat Relation mit der Vorstellung eines Spaziergangs mit Hund und Protagonist 2
6. ...
Text:
Die Sonne scheint – und A unternimmt ((auch) deshalb) mit (s)einem Hund und (dem mit ihm befreundeten) Protagonist 2 einen Spaziergang.

Grammatik*
Textbausteine (Worte) – und Sprache – werden mit Hilfe von Grammatik organisiert, die die Relationen zwischen den Worten (... die in einigen Texten übrigens als "Symbole" bezeichnet werden) nachvollziehbar machen (sollen), damit eben nicht so was raus kommt wie: "Sonne, Mensch, Hund, Mensch"...
*  Vgl. auch mit: "Was zur Grammatik von Sprache und Zeichen" vom 27.10.2011

Das Bild beispielhaft von dem anderen Protagonisten aus interpretiert:

1. Wir habe eine Szene (der Rahmen), in der deutlich die Sonne (Sonnen-Symbol) scheint
2. Protagonist 2 mag Sonnenschein
3.  Protagonist 2 mag was mit dem Hund machen
4. Protagonist 2 weiß, dass Protagonist A Sonnenschein egal ist
5. Protagonist 2 weiß, dass Protagonist A ihn – und die Idee, mit ihm und den Hund spazieren zu gehen – mag
6. ...
Hannes Kater – Detail einer Tageszeichnung aus der 10. KW 2020 auf Instagram
Detail einer Tageszeichnung aus der 10. KW auf Instagram
03.03.2020
Lieblingspfeile

LP 1748 - Lieblingspfeil Nr. 1748 von Hannes Kater
Beschriftung eines Lieferwagens (Detail), Berlin Weißensee
Lieblingspfeil Nr. 1748
Aus der Ferne kommender Pfeil

Während gestern beim Kunstpfeil_55 durch die kreisförmige Pfeilbahn Raum angedeutet, also wahrnehmbar, gemacht wurde, soll hier eher ein aus der Ferne kommen und in eine nahe Zukunft aufbrechen dargestellt werden – an einem, eventuell gar immerzu wiederholten – im Kreis fahren hat der potentielle Kunde bestimmt kein Interesse.




Hannes Kater – Detail einer Tageszeichnung aus der 9. KW auf Instagram
WeitereKunstpfeile:
20.06.2019 – Kunstpfeil_54
25.02.2019 – Kunstpfeil_53
31.01.2019 – Kunstpfeil_52
23.11.2018 – Kunstpfeil_51
06.06.2018 – Kunstpfeil_50
12.01.2018 – Kunstpfeil_49
11.10.2017 – Kunstpfeil_48
30.06.2017 – Kunstpfeil_47
27.12.2016 – Kunstpfeil_46
08.08.2016 – Kunstpfeil_45
[...]
 
27.02.2020
Kunstpfeil_55

Kunstpfeil_55 von Hannes Kater
Detail einer Arbeit von Jorinde Voigt...
Kunstpfeil_55 von Hannes Kater
Eine von 8 zusammengehörenden gerahmten Papierarbeiten von Jorinde Voigt mit Hinweispfeil auf das oben zu sehende Detail
Kunstpfeil_55 von Hannes Kater
Ausstellungsansicht Jorinde Voigt (Februar 2020) in der König Galerie mit Hinweispfeil auf die oben zu sehende Arbeit
In Jorinde Voigts Arbeiten hatten und haben zu meiner Freude regelmäßig Pfeile ihren Auftritt – aber je bekannter sie wird und je größer ihre Formate geraten, desto unwichtiger scheinen mir die Pfeile in den jeweiligen Arbeiten zu werden... es wirkt fast so, als würde sie sich selbst zitieren.

Natürlich trägt auch die, für Voigt typische, nicht angebundene Pfeilspitze – Pfeilspitze und Pfeilbahn sind nicht miteinander verbunden – zu der schwachen Pfeil- und Pfeilzeige-Wirkung bei, wesentlich wichtiger scheinen mir aber in diesem Beispiel die Größen- und Flächen-Relationen zu sein: die Pfeile sind, im Verhältnis zu anderen Bildelementen, so
klein und zart, dass sie kaum mehr als wesentliches grafisches Element oder Zuordnungs- und Organisationszeichen wahrgenommen werden.


Hannes Kater – Detail einer Tageszeichnung aus der 9. KW 2020 auf Instagram
Detail einer Tageszeichnung aus der 9. KW auf Instagram
24.02.2020
Lieblingspfeile

LP 1747 - Hannes Katers Lieblingspfeil Nr. 1747
LP 1747 - Hannes Katers Lieblingspfeil Nr. 1747
Toreinfahrt, Berlin Weißensee
Lieblingspfeil Nr. 1747
Einlinienpfeil mit Schlaufenspitze

Ein schneller
Einlinienpfeil mit welliger Pfeilbahn und Schlaufenspitze:
ein "Einlinienpfeil" wird, ohne den Stift ab- und dann woanders wieder aufzusetzen, in einer Linie durchgezogen – und eine "Schlaufenspitze" ist eine Pfeilspitze, an, bzw. auf, dessen eigentlicher Spitze eine kleine Schlaufe sitzt, die sich der Machart, also dem ausgreifenden Wendemanöver des nicht abgesetzten Stifts an der Pfeilspitze, verdankt.




Hannes Kater – Detail einer Tageszeichnung aus der 8. KW 2020 auf Instagram
Detail einer Tageszeichnung aus der 8. KW auf Instagram
22.02.2020
Lieblingspfeile

LP 1746 - Lieblingspfeil Nr. 1746 von Hannes Kater
Graffiti unter einer Feuertreppe, Berlin Prenzlauer Berg
Lieblingspfeil Nr. 1746
Verpfeilter Buchstabe

Der
Pfeil dieses farbenfrohen verpfeilten "G" weist zwar nach unten, aber unenergetisch oder negativ wirkt das, auch wegen der Farbigkeit, nicht.
Auffallend ist noch, dass die
Outline den Pfeil als integralen Bestandteil des Zeichens behandelt.




21.02.2020
Experimentelles Zeichnen_20_2: Beispielhafte Übertragung einer jukagirischen Notationszeichnung in eine Tabelle
Hannes Kater: eine "neuer" Liebesbrief der Jukagieren... als Nachweis eines funktionierenden Notationssystems
Tabelle
1.1 A = Frau & Autorin
A hat breiteres Becken und einen Zopf: gestrichelte Linie oben an der Spitze nach rechts
1.2 A - Binnendifferenzierung:
zusätzliche Informationen, Einschreibungen, Details
2.1 A - ist in häuslich oder familiär gebunden:
Haus-Zeichen
2.2 A - die häuslich Bindung ist nicht sehr fest:
asymmetrisches Haus-Zeichen
2.3 A - die häuslich Bindung ist gar nicht fest:
wenig Punkte und Liniendopplungen im Haus-Zeichen
2.4 A - lebt zusammen mit B unter einem Dach:
häusliche Situation ist mäßig verbindlich
3 A - hat Sex mit B in fester Beziehung
4.1 A - hätte gerne ein Kind...
4.2 A - hätte gerne ein Kind mit B, aber es klappt nicht
5.1 A - denkt an jemanden oder etwas...
5.2 A - denkt an D
5.3 A - denkt an D, der uns genauer vorgestellt wird
6.1 A - schätzt das Gespräch mit D
6.2 A - schätzt das Gespräch mit D, das aber blockiert wird von seiner Familie
6.3 A - schätzt das Gespräch mit D, das aber verunmöglicht wird von seiner Familie
7.1 A - denkt an jemanden oder etwas...
7.2 A - denkt, dass B an etwas denkt...
7.3 A - denkt, dass B denkt, er sei der Vater des Kindes von C
8.1 A - will den Kontakt von einer Person zu einer aneren behindern / verhindern
8.2 A - verhindert den Kontakt von B zu C
9.1 A - soll nach dem Willen von B nicht Kontakt aufnehmen mit jemanden...
9.2 A - kann von B nicht daran gehindert werden, Kontakt mit jemanden aufzunehmen
9.3 A - kann von B nicht daran gehindert werden, Kontakt mit D aufzunehmen – der dann allerdings von der Familie von D (siehe 6.3)

Eine ausführliche Bildlegende zu einer nicht animierten Fassung der Abbildung findet sich bei ExZen_10_4.
Die Animation hier wiederholt sich – es gibt also die Chance, das eben Verpasste beim nächsten Durchlauf richtig sehen zu können.
Diskussion V [22.02.2020]
Ausgangslage

Natürlich ist eine jukagierische Noatation kein normales Bild, aber es bleiben, wenn auch in deutlich abgeschwächter Form, die klassischen Übertragungsprobleme bei einer Übersetzung eines Bildes in Text bestehen: wir finden weder klar voneinander getrennte Bildelemente/Zeichen (diskrete Zeichen) noch gibt es eine geklärte Leseabfolge der nun, mehr oder weniger willkürlich, festgelegten Bildelemente/Zeichen.

Zerlegung des Bildes in Sinneinheiten / abgrenzbare Bedeutungseinheiten / einzelne Zeichen: exemplarisch angefangen habe ich das in der oben zu sehenden Animation. Es fällt auf, dass es nötig ist, immer wieder neu von selben Ausgangspunkt in die Notation zu starten, in unserem Fall starten wir immer wieder mit der Protagonistin A, um einige der sie betreffenden Einträge abarbeiten und in eine erste Tabelle eintragen zu können.

Da die Notate von den Autorinnen in der Regel unter Beobachtung von anderen Jugendlichen, bzw. junger Erwachsener, verfasst wurden, war allen mehr oder weniger klar, in welcher Position sich die jeweilige Autorin in die Notation eingetragen hat. (Nicht immer war das mittig, es gibt auch Beispiele, wo sich die Autorin am Rand platziert hat.)
Die Tabelleneinträge

A hat sich als Frau (breites Becken und Zopf) mit, in unserem Beispiel nicht weiter kommentierten, Binnendifferenzierungen (Punkte/Kreise in den äußeren Doppellinien, "Schuhe") in die Mitte eines Beziehungsgeflechts eingetragen.

Wir tragen nun beispielhaft einige Aspekte,
A betreffend, in die Tabelle ein, in dem wir versuchen, diese Aspekte isoliert und Schritt für Schritt, abzuarbeiten, in dem wir wie folgt vorgehen:

Eintrag 5.1 bis 5.3
A | A denkt an jemanden... | A denkt an DA denkt an D , der uns als Person und in seiner häuslichen/familiären Situation näher vorgestellt wird (ohne Einträge in unsere Beispiel-Tabelle):
Eintrag Mann (schmales Becken, kein Zopf) für
D, Einträge zur Binnendifferenzierung von D (eigentlich keine Ausrichtung / Aktivität zu A), Eintrag "Haus" und zur Hausqualität (sehr verbindliche und fest zusammenhaltende Familie), Eintrag "Qualität der Bindung" von D ans "Haus" (sehr fest), ...
Interpretation

Den Bedeutungszusammenhang 5.1 bis 5.3 mit den schriftlich formulierten Ergänzungen, können wir, unter der Hinzuziehung des Eintrags 6.3, wie folgt interpretieren:
A denkt an D, aber die häusliche oder familiäre Situation von D sorgt dafür, dass das "an D denken" von A als wenig aussichtsreich eingeschätzt wird, auch weil die – nicht in die Beispiel-Tabelle eingetragende – Binnendifferenzierung von D keine Hinwendung zu A erkennen lässt..


Übertragung der Tabelleneinträge in Text

Vermutlich werden unterschiedliche Interpreten / Autoren inhaltlich zwar ähnliche, in Fragen der Themengewichtung und der stilistischen Ausformulierung doch recht unterschiedliche Texte aus den Tabelleneinträgen generieren können, die, auch wenn eigentlich die Reihenfolge der Einträge in der Tabelle keine Gewichtung anzeigen oder nahelegen soll, eben dies unvermeidlich doch tut.

Ältere Einträge ExZen:
Experimentelles Zeichnen_20_1
Experimentelles Zeichnen_19
[…]
Experimentelles Zeichnen_11
Experimentelles Zeichnen_10+3
Experimentelles Zeichnen_10+2
Experimentelles Zeichnen_10+
Experimentelles Zeichnen_10
[…]
Hannes Kater – Detail einer Tageszeichnung aus der 8. KW 2020 auf Instagram
20.02.2020
Echt jetzt? Oder No Shit, Sherlock_01

Die Künstlerin ist der Überzeugung, "dass wir als Menschen 'immer im Kontext und in Kontakt' mit der uns umgebenden Welt existieren."

Aus der Pressemitteilung von "die KÖNIG GALERIE" zur nächsten Ausstellung bei ihnen ab dem 21.02.2020


Hannes Kater – Detail einer Tageszeichnung aus der 8. KW 2020 auf Instagram
Details einer Tageszeichnung aus der 8. KW auf Instagram
19.02.2020
Lieblingspfeile

Nachtrag zu LP 1741 - Lieblingspfeil Nr. 1741 (Nachtrag)
Screenshot: Thomas Helmer auf einem Standfoto mit grünem Hinweispfeil
Nachtrag zu Lieblingspfeil Nr. 1741
Dokumentarischer TV-Pfeil

Beispiel für einen TV-Pfeil, der nicht in die Kategorie Mixed Reality (Einblendungen von Grafik-Elementen bei Live-Fernsehübertragungen) gehört, da dieser, auf den Fußballer Thomas Helmer weisende grüne Pfeil, in ein Standbild einmontiert wurde.


Hannes Kater – Detail einer Tageszeichnung aus der 8. KW 2020 auf Instagram
Detail einer Tageszeichnung aus der 8. KW auf Instagram
18.02.2020
Lieblingspfeile

LP 1745 - Lieblingspfeil Nr. 1745 von Hannes Kater
Sehr eigener Hinweispfeil und etwas Graffiti in Berlin, Moabit
Lieblingspfeil Nr. 1745
Unförmiger Pfeil

An diesem Pfeil lässt sich gut zeigen, wie
wichtig es ist, dass eine Pfeilspitze eines Pfeils ordentlich symmetrisch gebaut ist, wenn sie sich ansonsten von der Pfeilbahn desselben kaum unterscheidet, weil sonst die Zeigewirkung sehr leidet.

Auch sonst versucht dieser Pfeil wirklich alles, um möglichst wenig nach Pfeil auszusehen: vielleicht will er
unautoritär wirken?



Hannes Kater – Detail einer Tageszeichnung aus der 8. KW 2020 auf Instagram
Aus: Sprichwörterlexikon. Sprichwörter und sprichwörtliche Ausdrücke aus deutschen Sammlungen vom 16. Jahrhundert bis zur Gegenwart. VEB Bibliographisches Institut Leipzig, 2., unveränderte Auflage, 1985, Seite 384
Siehe auch: Eintrag zu "abstrakte Kunst" im Wilhelm Liebknechts Volksfremd-wörterbuch von 1953
**  Zu unsrem Cornelius sagten wir: »Cacatum non est pictum.«, Caput XI, 44
Der Maler Peter von Cornelius (*1783 in Düsseldorf; †1867 in Berlin) war einer der Hauptvertreter des rückwärts gewandten und oft etwas figurensteifen Nazarener-Stils.
*  "Bildende Kunst in der Kunsthalle Beyer & Sohn". Rezension der ersten Gruppenausstellung der Künstlergruppe Brücke von Dr. Richard Stiller. In: Leipziger Volkszeitung, 16. November 1905
 
17.02.2020
Sprichwort

Geschissen ist nicht gemalt.
Um zu sagen, dass etwas
sehr verschieden ist

Diese Erklärung des Spruchs steht so in meiner aktuellen Klolektüre, einem DDR-Sprichwörterlexikon*, und ist schon etwas schräg: geschissen und gemalt ist nur "sehr verschieden"?

Seinen ersten bemerkenswerten Auftritt hatte dieser Spruch, da allerdings noch auf latein – Cacatum non est pictum –, bei Gottfried August Bürger im Jahr 1778.
Bürger wies in einer Art Einleitung zu seiner Ballade "Prinzessin Europa" (in Zeile 60)
potentielle Kritiker seiner Dichtkunst darauf hin, dass er nicht so einfach zu imitieren oder gar zu übertreffen sei, wie seine Kritiker dächten:

Doch ihr, Kunstjüngerlein!
Mögt meine Melodeien
Nur nicht flugs nachlalleien.
So leicht lalt sich’s nicht ’nein.
Beherzigt doch das dictum:
Cacatum non est pictum.

Angreifbar war Bürger, weil er bewusst für das einfache Volk schrieb, ein für alle verständlicher Volksdichter sein wollte... und mit diesem Ansatz zu lebzeiten durchaus erfolgreich, also vielgelesen und populär, war.


Wirklich bildungsbürgerlich bekannt wurde "Cacatum non est pictum" dann als eine sehr
konkret auf den Maler Peter von Cornelius bezogene Schmähung in Heinrich Heines "Deutschland. Ein Wintermärchen".**


Auch interessant ist diese – gleich anschließend recht elegant relativierte –
Notdurft-Variante:
"[…] Der alte Dichter Bürger sagt: Drum merket Euch das Diktum: Cacatum non est pictum, das heisst auf Salondeutsch: Die Notdurft einer künstlerischen Begabung ist nicht schon ein Kunstwerk; der alte Goethe aber sagt: Wenn sich der Most auch ganz absurd gebärdet, es gibt zuletzt doch noch'n Wein."
* 



Hannes Kater – Detail einer Tageszeichnung aus der 7. KW 2020 auf Instagram
Siehe auch
Stichwort "Zeichnen"
**  Pierre Wat über den Zeichner und Maler Gilgian Gelzer. Wat wurde 1965 in Paris geboren und ist ein in Frankreich weltbekannter Kunsthistoriker und Kunstkritiker, der auch über Hans Hartung geschrieben hat
 
16.02.2020
Zeichnen*

Zeichnung von Hannes Kater
Sicher nicht das weltbeste Gelzer-Sample, dafür hat es aber auch nicht lange gedauert und es gibt bestimmt keinen Ärger mit den Bildrechten
"Die Zeichnung ist die Frucht eines Erwachens, so etwas wie eine hyperästhetische Beziehung zu sich selbst und der Welt. Sie ist das Ergebnis davon, aber auch die Bedingung. Man muss also zeichnen, viel, immer, ohne sich um das Gelingen oder das Misslingen zu sorgen, Worte, die hier, wie auch das Wort Ergebnis, keinen Sinn ergeben, denn es geht darum, zu machen, das heißt zu leben, ganz wie eine empfindliche Platte, die auf jeden Kontakt reagiert."**

Was aber ist denn eine "hyperästhetische Beziehung"? Bei Google gibt eine Recherche keinen einzigen Treffer...

Dafür findet man Einträge zu "
hyperästhetischen Bildern", die nicht nur mit Datenbrillen gesehen und mit Geräuschen begleitet, also gehört, sondern mit weiteren technischen Hilfsmitteln auch betastet, gefühlt, gerochen und geschmeckt werden können. Stichwort phänosemiotische Synchronisation.

Und dann lernt man noch, dass Schizoide einerseits
überempfindlich, also hyperästhetisch, d.h. leicht verletzbar und reizbar, empfindsam, launisch, nervös und exzentrisch sind, aber andererseits paradoxerweise gleichzeitig auch unempfindlich (anästhetisch), also unterkühlt, Kontakte schroff ablehnend, farblos und gleichgültig auftreten können.



Hannes Kater – Detail einer Tageszeichnung aus der 7. KW 2020 auf Instagram
Detail einer Tageszeichnung aus der 7. KW auf Instagram
14.02.2020
Lieblingspfeile

LP 1744 - Lieblingspfeil Nr. 1744 von Hannes Kater
LP 1744 - Lieblingspfeil Nr. 1744 von Hannes Kater
Hauseingang im Prenzlauer Berg, Berlin
Lieblingspfeil Nr. 1744
Gebündelte Pfeil-Häufung

Kinder haben diesen Hauseingang bemalt – und sie nutzen schön und exemplarisch das assoziative Potential der Pfeile, um ein Kabelabdeckungsdingsbums irgendwie in die ihre Bildwelt zu integrieren.


Hannes Kater – Detail einer Tageszeichnung aus der 7. KW 2020 auf Instagram
Man beachte auch, wie das gelbe "Hier" auf dem rotem Pfeil hockt... Nach der Diskussion um den gelben Schriftzug auf dem letzten Spiegel-Titel ist die Farbwahl für das "Hier" kaum als abiträr einzustufen.
 
10.02.2020
Lieblingspfeile

LP 1743 - Lieblingspfeil Nr. 1743 von Hannes Kater
Regentropfen der letzten Ausläufer des Sturms Sabine im Blitzlicht auf der Plastikabdeckung der heutigen Schürze (Detail) des Berliner Kuriers
Lieblingspfeil Nr. 1743
Falsch zuordnender Pfeil

Da, wo der seltsam kurze – und so keine Distanz einräumende – Pfeil hin zeigt, ist wohl kaum die Corona-Angst... die ist bei denen, die auf die Szene und das Transportfahrzeug blicken, was für uns alle exemplarisch der Fotograf getan, und festgehalten, hat.

Am Pfeil müsste also stehen: Hier
* ist das abgebildet, was dir Angst macht.

Und sie, also die Angst, wird dich auch nicht einfach so, ohne eine Anstrengung deinerseits, verlassen und an dir vorbei fahren, aus dir fahren... die bleibt.




Hannes Kater – Detail einer Tageszeichnung aus der 7. KW 2020 auf Instagram
08.02.2020
Experimentelles Zeichnen_20_1

Flusser schreibt in Die kodifizierte Welt:
"Die Erfindung der Schrift besteht nämlich nicht so sehr in der
Erfindung neuer Symbole, sondern im Aufrollen des Bildes in Linien (Zeilen). Die Zeile […] reißt [einzelne Elemente und] Dinge aus der Szene, um sie neu zu ordnen […] und verwandelt sie in eine Erzählung, […] indem sie jedes einzelne Symbol klar und deutlich [– also distinkt –] aufzählt."
Wie kommt man vom Bild zum Text, genauer: wie kann man ein Bild in Text transformieren, sozusagen übersetzen?

Bei Vilém Flusser klingt das 1979 ganz einfach: es findet statt ein "
Aufrollen des Bildes in Linien". Hinter "Linien" steht dann noch so in Klammern: "(Zeilen)". Dann geht es mit "Zeilen" weiter, in denen "Dinge", die "aus der Szene" gerissen wurden, "sich neu anordnen", und zwar so, dass "jedes einzelne "Symbol" – das "Symbol" steht jetzt für das, was vorher "Ding" war – klar und deutlich aufgezählt wird, um so in eine "Erzählung" verwandelt zu werden.

Mir scheint es ratsam, die im kurzen Textausschnitt zentralen Begriffe ‘aufrollen’, ‘Symbol’ und ein ‘aufzählen’, was zu einer ‘Erzählung’ werden soll, terminologisch und inhaltlich zu klären und, soweit es geht, gegen ähnliche Begriffe abzugrenzen.


Zum Begriff 'aufrollen'


‘Aufrollen’... einen Fall aufrollen... etwas aufmachen... im – bei der Vorsilbe ‘auf-’ nicht selbstverständlichen* – Sinn von ‘entrollen’ oder ‘entfalten’... von etwas, das vorher zusammengerollt, also nicht zu überblicken, war, weil vieles wegen des zusammengerollt Seins verborgen war.

Beispiel: ein zusammengerollter Teppich. Kaum jemand würde einen Teppich kaufen, den er nur zusammengerollt gesehen hat.

Aber Flusser spricht von Bildern – und die sind doch gut überschaubar?
Abrollen’ oder auch ‘Entrollen’ finde ich besser als ‘aufrollen’, die ‘Abwicklung’ als Bezeichnung eigentlich am passensten. Denn bei der Abwicklung eines Körpers / Raums werden alle Oberfächen des Körpers (oder Raums) vom Dreidimensionalen in zweidimensionale Fächen übersetzt, ohne dass die Flächengröße betreffenden Informationen verloren gehen.

Auch nicht schlecht: ‘entfalten’. Zum Beispiel: einen Brief ‘entfalten’, ‘Falten glatt ziehen’... ‘Entfalten’ benennt allerdings auch wieder eher räumliche Vorgänge oder Vorstellungen...


*  Ein Seil rollt man auf: man legt es zusammen...
Ältere Einträge ExZen:
Experimentelles Zeichnen_19
Experimentelles Zeichnen_18
Experimentelles Zeichnen_17
Experimentelles Zeichnen_16
Experimentelles Zeichnen_15+
Experimentelles Zeichnen_15
Experimentelles Zeichnen_14
Experimentelles Zeichnen_13
Experimentelles Zeichnen_12
Experimentelles Zeichnen_11
Experimentelles Zeichnen_10+3
Experimentelles Zeichnen_10+2
Experimentelles Zeichnen_10+
Experimentelles Zeichnen_10
[…]
'Aufzählung / Erzählung'


Bei einer Aufzählung werden gleichrangige, bzw. gleichwertige, Elemente aneinander gereiht, nebeneinander gestellt.

Eine Erzählung ist natürlich gänzlich anders organisiert, die einzelnen Elemente oder Abschnitte einer Erzählung sind weder gleichwertig noch in der Reihenfolge beliebig austauschbar.

Und hier sind wie bei einem ganz wesentlichen Problem bei der ‘Umwandlung’ eines Bildes in einen Text: wie kann aus einem Bild eine Erzählung mit grammatikalisch richtig gebauten Sätzen ableitbar sein?

Hingegen ist es ohne Weiteres möglich, aus einem Bild eine tabellarische Auflistung, also eine Aufzählung der sichtbaren Aspekte in Tabellen-Form, anzufertigen.

Hannes Kater – Detail einer Tageszeichnung aus der 7. KW 2020 auf Instagram
Schildern abgeleitet von mnd. schilder ‘Schild-, Wappenmaler‘, dann auch ‘Kunstmaler’, mnl. scilder, nl. Schilder ‘(Kunst)maler’...

Schilderung 
Ursprüngliche Bedeutung: ‘bildliche Darstellung, Gemälde, Zeichnung‘.
"Ein Gemach mit schönen Schilderungen ausbutzen, cameram egregiis picturis locupletare." Stieler
"Ich lege eine kleine Schilderung, eine Aussicht von meinem Balcon bei." Goethe

Gewöhnlich schon im 18. Jahrhundert auf die Veranschaulichung, bzw. Darstellung, durch die Sprache übertragen...

Tabelle’ ist zudem ein hier für uns hilfreicher Begriff, denn "Tabelle" wurde entlehnt aus dem lat. tabella – und das steht u.a. für ‘Brettchen, Gemälde, Schreibtafel, Register, Liste’.

Selbst wenn wir auf eine eindeutig ablesbare lineare Gliederung von Zeichen / Symbolen verzichten, brauchen wir doch Abstände, also Leerräume, zwischen den Zeichen / Symbolen, um die als solche jeweils erkennen und interpretieren zu können. Das gilt sowohl – von uns als selbstverständlich vorausgesetzt – für Wörter / Buchstabenfolgen, die jeweils einen erkennbaren Anfang und ein erkennbares Ende haben, als auch für normale grafische Zeichen / Symbole.

Normale Bilder – und hier ist, aus historisch nahe liegenden Gründen, in erster Malerei gemeint, bieten das aber gerade nicht an. Im Gegenteil, man könnte mal untersuchen, ob nicht
die Einführung der Schrift die Maler dazu bewegt hat, szenischer zu arbeiten, weniger zu stilisieren und zu abstrahieren und vermehrt mit den Möglichkeiten des Bildraums zu opperieren. Vereinfacht gesagt: ältere Bildkonzepte sind flacher (Paradebeispiel: Ikonen) und scheinbar weniger an einer realistischen, als an einer deutbaren, Darstellung interessiert.


Zum Begriff 'Symbol'


I.  arbiträr  
Symbol bei den Semiotikern

In der Semiotik nach Peirce und Morris wird bei Art und Weise, wie Zeichen etwas repräsentieren, unterschieden zwischen gegenständlicher Ähnlichkeit
Ikon – , erlebter, deutbarer Ähnlichkeit/Nähe**Index – und verabredeter, also institutionalisierter, Verbindung / Bezugnahme** – also dem Symbol.

Diese Einteilung ist aber trennscharf im Alltag kaum aufrecht zu erhalten, da schon oft im ikonischen Bereich die pragmatischen oder tradierten Konventionen Grundlagen für ein Verständnis bilden, wie etwa bei Verkehrs- und Hinweiszeichen. Und nach dieser Einteilung wären sprachlichen Zeichen, also eindeutig gereihte Buchstabenketten, Symbole. Oder gar schon einzelne Buchstaben?

Und: kaum jemand redet im Bereich Kunst oder im Alltag mit diesem Fachvokabular-Verständnis der Semiotiker, der Sprachgebrauch ist ein anderer...


**  Kontiguität...
II.  umgangssprachlich  
Symbol etymologisch

‘Symbol’ steht, etymologisch aus dem lat. und auch griech. nachvollziehbar herzuleiten, im allgemeinen Sprachgebrauch für ‘Zeichen’ oder ‘Merkmal’, besonders für Darstellungen, die einen bestimmten abstrakten Sinn oder Wert mitteilen, ein ‘Sinnbild’.

Exemplarisch sei hier Goethe (Maximen und Reflexionen) zitiert, der die wahre Symbolik überall dort sieht, "wo das Besondere das Allgemeine repräsentiert, nicht als Traum und Schatten, sondern als lebendig augenblickliche Offenbarung des Unerforschlichen. Zwischen dem Symbol und dem von ihm Repräsentierten besteht ein innerer Zusammenhang, der auf eine Wesenseinheit hinausläuft."

Die Erscheinung (das Aussehen) eines Symbols ist nach diesem Verständnis nicht etwas Zufälliges, sondern verweist letztlich auf das Wesen der sich im Symbol darstellenden Wirklichkeit.
Nun ja...

Mehr dazu im Eintrag vom 29.02.2004



Allerdings gibt es im akademischen Bereich durchaus Positionen, die produktiv mit einem weiter gefassten Symbolbegriff arbeiten:

Hannes Kater – Detail einer Tageszeichnung aus der 7. KW 2020 auf Instagram
III. Nelson Goodman  – Symbole können bei Goodman, je nach Kontext und Einsatzabsichten, unterschiedliche Funktionen übernehmen... bzw. das Wort ‘Symbol’ kann eher denotativ oder eher exemplifikativ gemeint oder verstanden werden – aber immer sind, nach Nelson Goodman, kognitive Prozesse an Symbolfunktionen gekoppelt, also Symbolprozesse eigentlich Erkenntnisprozesse.


IV.  verschleiernd  – Symbol bei den Historikern*

Die Ähnlichkeit der faschistischen Bewegungen untereinander entsteht vor allem durch ihren Kampfstil und durch ihre Feindbilder. Undeutlicher werden die Gemeinsamkeiten, sobald man nach den durch diese Bewegungen vertretenen Interessen und sozialen Gruppen fragt. Die für alle Faschismen sehr charakteristische romantisch-irrationale Selbstdarstellung,
die Betonung der Symbole und des Rituals, die Beschwörung völkisch-nationalistischer Mythen dienten nicht zuletzt dazu, eine Unklarheit und Widersprüchlichkeit der Ziele zu verhüllen. Programme besaßen für faschistische Bewegungen nur eine geringe Bedeutung.


*  Aus: Faschismus als internationales Phänomen
Seite 132. In: Historisch-politische Weltkunde- Weimarer Republik und Nationalsozialismus. Demokratie und Diktatur in Deutschland 1918 - 1945. Von B. Hey, H.-J. Paneel, J. Radkau. Ernst Klett Schulbuchverlag, Düsseldorf, Berlin, Leipzig, Stuttgart 1992
V.  ambivalent  
Symbol bei den Esoterikern**

Symbole sind aufgrund ihrer Natur ambivalent. Als Bilder der Seele spiegeln sie die Polarität unseres Unbewußten und unserer Wirklichkeit.
In unserem tiefsten Innern wissen wir, dass alle Dinge Licht- und Schattenseiten haben und erst beide Pole zusammen ein Ganzes bilden.




**  Aus: Der Crowley-Tarot. Das Handbuch zu den Karten von Aleister Crowley und Lady Frieda Harris. Von Akron und Hajo Banzhaf
Hugendubel, München 1991
Hannes Kater – Detail einer Tageszeichnung aus der 6. KW 2020 auf Instagram
Detail einer Tageszeichnung aus der 6. KW auf Instagram
07.02.2020
Lieblingspfeile

LP 1742 - Lieblingspfeil Nr. 1742
Umgefahrenes Verkehrsschild, Berlin Prenzlauer Berg
Lieblingspfeil Nr. 1742
Mißachteter Pfeil

Offensichtlich ein
Pfeil, dem nicht Folge geleistet wurde – denn sonst wäre er nicht umgefahren worden.




Hannes Kater – Detail einer Tageszeichnung aus der 4. KW 2020 auf Instagram
Hätte die FDP bei der Landtagswahl in Thüringen am 27.10.2019 nur 74 Stimmen weniger bekommen, hätte die Partei die 5 Prozenthürde nicht übersprungen. (Sie hatte genau 5,0005 Prozent... )
05.02.2020
Die FDP...
Aus aktuellem Anlass:*
Eintrag vom 19.09.2005:
FDP verbieten?
Eintrag vom 21.09.2009:
Vorschlag zur Reformation des Wahlrechts



Hannes Kater – Detail einer Tageszeichnung aus der 4. KW 2020 auf Instagram
Detail einer Tageszeichnung aus der 6. KW auf Instagram
Seit etwa 2013 kommt es bei Heimspielen und auch bei Auswärtsspielen vorwiegend aus den Fanblöcken zu „Kind muss weg“-Rufen und zum Zeigen von Spruchbändern, die seine Absetzung als Vereinspräsident fordern.
2013 wurde Martin Kinds Vermögen auf 600 Millionen Euro geschätzt, damit rangierte er auf Rang 188 der reichsten Deutschen
04.02.2020
Lieblingspfeile

LP 1741 - Lieblingspfeil Nr. 1741
Etwas optimierter Ausschnitt eines Screenshots aus einerm Bericht in der ARD am 1.2.2020
Lieblingspfeil Nr. 1741
Temporärer Pfeil

Nach dem 1:0 für Wiesbaden in der 37. Minute ließ auch noch der Hannoveraner Felipe kurz vor dem Pausenpfiff den Ausgleich liegen – und so ging es mit dem Rückstand und einem lauten
Pfeifkonzert für die Niedersachsen in die Pause.

In der dann wiesen einige Zuschauer mit der Hilfe eines Banners mit Pfeil auf den, ihrer Meinung nach für die
sportliche Misere, Verantwortlichen hin, nämlich den Martin Kind* – das ist der Herr in der beigen Jacke der genau in der Zeige-Achse des Pfeils über dem "H" der ganz linken "HDI"-Werbung steht.

Schön wie hier Lösungen aus der Mixed Reality (Einblendungen von Grafik-Elementen bei Live-Fernsehübertragungen) zurück in die reale, also analoge, Realität übertragen werden – auch weil die Fans natürlich nicht die Macht haben, im Regieraum dafür zu sorgen, dass solche zusätzlichen Hinweis-Zeichen digital eingeblendet werden.



Hannes Kater – Detail einer Tageszeichnung aus der 4. KW 2020 auf Instagram
Detail einer Tageszeichnung aus der 6. KW auf Instagram
Ein Erikativ: in der Regel ein Inflektiv, also eine um "en" oder "n" gekürzte Infinitivform, benannt nach Erika Fuchs, die solche Inflektive bei der Übertragung von Carl Barks Comics ins Deutsche oft eingesetzt hat
02.02.2020
Aber...

Wir haben gelernt, dass bei Äußerungen, die nach dem folgenden Muster formuliert werden: "Ich habe nichts gegen Berliner, aber... ", man getrost alles vor dem "aber" ignorieren kann. Dass da also jemand sehr wohl was gegen Berliner hat...

Aber: wie ist mit diesem Wissen der folgende Satz, den ich hörte, als sich zwei etwa 10 Jahre alte Jungen neben mir in der S-Bahn unterhalten haben, zu interpretieren: "Mein Vater ist
gestorben, aber er hat sich selbst das Gitarre-Spielen beigebracht."?


Und die Engländer sind zwar hoffnungsvoll aus der EU ausgetreten, aber ich hoffe, dass sie bald merken werden, dass eine Finanzindustrie nicht wirklich eine Industrie ist... und dass sie eigentlich in einem deindustralisierten Land leben. Vielleicht gelingt ja der EU ohne London eine gerechtere Bankenregulierung und Steuergesetzgebung? (träum
*)



Hannes Kater – Detail einer Tageszeichnung aus der 4. KW 2020 auf Instagram
Detail einer Tageszeichnung aus der 4. KW auf Instagram
22.01.2020
Lieblingspfeile

LP 1740 - Lieblingspfeil Nr. 1740 von Hannes Kater
LP 1740 - Lieblingspfeil Nr. 1740 von Hannes Kater
Schild im Randbereich des Ernst-Thälmann-Parks in Berlin (oben) und digitaler Rückbau der Pfeilspitze (Mitte)
Lieblingspfeil Nr. 1740
Veränderte Pfeilbahn

Hier wurde, um die Zeigerichtung anzupassen, ein ursprünglich nach links weisender
Pfeil geköpft – und die abgeschnittene Pfeilspitze dann auf den eigentlichen Start der, unglücklicher Weise sehr konisch verlaufenden, Pfeilbahn gesetzt, so dass man nun mit einem extremen Sprung der Pfeilbahnstärke kurz vor der Pfeilspitze zurecht kommen muss..


Hannes Kater – Detail einer Tageszeichnung aus der 4. KW 2020 auf Instagram
Detail einer Tageszeichnung aus der 4. KW auf Instagram
20.01.2020
Lieblingspfeile

LP 1739 - Lieblingspfeil Nr. 1739 von Hannes Kater
LP 1739 - Lieblingspfeil Nr. 1739 von Hannes Kater
Schild an einem Bauzaun in der Nähe des Eifelturms, Paris 2019
Lieblingspfeil Nr. 1739
Verpfeilter Buchstabe

Nur weil unten auf dem Schild auch die Email-Adresse der Firma steht, kann man sicher sagen, dass es sich hier um ein sehr
ungewöhnlich verpfeiltes "A" handelt.

Ungewöhnlich, weil der Bezug der zwei Pfeile zum "A" gering ist, weil der vom vorderen Pfeil gegebene Querstrich des "A" schräg (und nicht wie es sich gehört waagerecht) und noch dazu gebogen, also einer Art geneigten Kreisbahn, ist und weil hier deshalb zwei unterschiedliche Raumkonzepte – Buchstaben flach, Pfeile räumlich – aufeinander treffen – und deshalb nicht so ohne weiteres zusammen gelesen werden.


Projektbeschreibung von der Website der Firma Activ TP:
Nach den Konsolidierungsarbeiten am Westpfeiler des Eiffelturms wurde die Firma Activ TP von der Stadt Paris damit beauftragt, den kontaminierten Boden auf dem Gelände auszuheben und dann die Neugestaltung des Geländes durchzuführen.



LP 1738 von Hannes Kater - Lieblingspfeil Nr. 1738 im Eingangsbereich eines Ladens
Im Eingangsbereich des Ladenlokals werden sehr viele reduzierte Dreieckspfeile eingesetzt, von denen einige nicht mehr vollständig sind.
LP 1738 von Hannes Kater - Lieblingspfeil Nr. 1738 im Eingangsbereich eines Ladens
Detailansicht: beim oberen Pfeil ist der Aufsatz so weggeklappt, dass aus zwei Pfeilen eigentlich drei wurden.
17.01.2020
Lieblingspfeile

LP 1738 - Lieblingspfeil Nr. 1738 von Hannes Kater
LP 1738 - Lieblingspfeil Nr. 1738 von Hannes Kater
Diese reduzierten Dreieckspfeile finden sich im Eingangsbereich eines Wett-Ladens in der Danziger Str., Berlin Prenzlauer Berg
Lieblingspfeil Nr. 1738
Reduzierter reduzierter Dreieckspfeil

In der Abbildung links oben sehen wir einen reduzierten Dreieckspfeil, dessen Aufsatz abhanden gekommen ist, also eigentlichen einen
reduzierten reduzierten Dreieckspfeil – unten dann ein Nachbarpfeil mit noch vorhandenem Aufsatz...



14.01.2020
Universalienforschung_11

Hannes Kater:
Gestern um 10 Uhr begann der Abbau in der Galerie Nord – aber vorher probierte ich noch kurz was aus:
Verändert habe ich noch Mal nicht nur die Proportionen des Fensters in der Styroporverkleidung des Regals – ich habe es etwas erhöht – , sondern es wurden auch einige rote Styroporteile links neben dem Fenster rückgebaut, weil deren Rot zwar erzählerisch Sinn machte, aber ästhetisch an dieser Stelle einfach nur störte. Das Plakat mit der Ansicht aller in der kleinen Skulptur verbauten Einzelteile – nun etwas anders skaliert und mit anderen Abständen zwischen den einzelnen Bauteilen, sowie einem anderen Blauton (weniger Rotanteil und etwas heller) – hatte ich schon am letzten offiziellen Ausstellungstag ausgewechselt.
Nicht verändert habe ich während der Laufzeit im Ausstellungsraum also nur den Inhalt der Vitrine – deren Standort aber sehr wohl – und die nur von außen einsehbare kleine Bühne – die wäre allerdings als nächstes dran gekommen... da fehlte es einfach an Zeit
Hannes Kater – Detail der Installation Universalienforschung, Kunstverein Tiergarten 2020
Zustand (Detail) am 11.01.2020
Hannes Kater – Detail einer Tageszeichnung aus der 2. KW 2020 auf Instagram
Detail einer Tageszeichnung aus der 2. KW auf Instagram
12.01.2020
Universalienforschung_10

Hannes Kater:
Gestern war die Finissage der Ausstellung Text Bild Exzess in der Galerie Nord / Kunstverein Tiergarten mit einer Performance von Magalie Desbazeille... Davor und danach ergaben sich viele Gelegenheiten, meine Installation Universalienforschung mit Besuchern zu fotografieren
Hannes Kater – Detail einer Tageszeichnung aus der 2. KW 2020 auf Instagram
Detail einer Tageszeichnung aus der 2. KW auf Instagram
11.01.2020
Lieblingspfeile

LP 1737 - Lieblingspfeil Nr. 1737, eingereicht von Bettina Brach
Schild an der Eingangstür einer Pizzeria in der Bremer Neustadt, Pappelstraße
Lieblingspfeil Nr. 1737
Doppelter Doppelpfeil

Im Gegenlicht wird aus dem versetzten Doppelpfeil ein doppeltet Doppelpfeil.

Ein
versetzter Doppelpfeil ist ein Doppelpfeil, dessen zwei Pfeilspitzen sich nicht eine Pfeilbahn teilen, dessen zwei Pfeilbahnen aber so dicht beieiander liegen, dass man sie als ein Pfeilzusammenhang liest...


Pfeil eingereicht von Bettina Brach
10.01.2020
Lieblingspfeile

Universalienforschung

LP 1736 - Lieblingspfeil Nr. 1736 von Hannes Kater
Hinweis in der daad-Galerie in der Oranienstr. 161, 10969 Berlin
Lieblingspfeil Nr. 1736
Pfeil-Buchstabe "V"-Unschärfe

Da hat man schon die Gefahr erkannt, dass der Hinweispfeil, der hier als
reduzierter Dreiecksspitzen-Pfeil auftritt, als dem Zeichensatz des Zeichensystems zugehörig gedeutet wird, aus dem auch das "W" und das "C" stammen, die hier das "WC" bilden, und hat deshalb eine andere Skalierung und auch noch eine andere Strichstärke für den Hinweispfeil gewählt.

Dieser unterscheidet auch noch typografisch vom Font des "W", weil er, im Gegensatz zum "W", an einer möglichen Spitze auch, ganz pfeilgemäß, wirklich spitz ist. (Ein "V" wäre das in dem Font vom "W" nicht... )

Aber es hilft alles nichts: in meinen Augen haben wir hier eine schöne
Pfeil-"V"-Unschärfe vorliegen, die aber immerhin auf eine sehr schöne und ohne Umstände aufsuchbare Toilette hin weist... Wer also in der Oranienstr. zwischen Moritz- und Mariannenplatz unterwegs ist und dringend auf's Klo muss, dem sei dieses WC der daad-Galerie empfohlen.


Zur Frage stumpfes oder spitzes "V":
vgl. auch mit Lieblingspfeil 1729, wo ein verpfeiltes "p" seine Pfeilspitze in ein sehr stumpfes "V" steckt. Hier wirkt der Binnenraum des "V" mit der fremden Pfeilspitze spitz – und man sieht auch deutlich die Verwandtschaft von Pfeilspitze und "V", doch die Lesbarkeit des "V" bleibt dank der stumpfen "V"-Spitze trotzdem erhalten...




Hannes Kater – Detail der Installation Universalienforschung, Kunstverein Tiergarten 2020
Detail (Sprechblase) mit Projektion(en) (oben) und ohne Projektion(en) unten
Hannes Kater – Detail der Installation Universalienforschung, Kunstverein Tiergarten 2020
LP 1735 - Lieblingspfeil Nr. 1735 (bearbeitete Version) von Hannes Kater
Digital veränderter Pfeile
LP 1735 - Lieblingspfeil Nr. 1735 (bearbeitete Version) von Hannes Kater
09.01.2020
Lieblingspfeile

LP 1735 - Lieblingspfeil Nr. 1735 von Hannes Kater
Foto aus dem Eingangsbereich der Zentralbibliothek in Zürich, Dezember 2019
Lieblingspfeil Nr. 1735
Nicht angebundene stumpfe Pfeilspitze

Die
nicht angebundene und auch noch stumpfe Pfeilspitze bei dem Hinweispfeil im Foto links erinnert sehr an den Buchstaben "V" – und dies obwohl dieses "V" hier auf dem Kopf stehen würde...

Die Zeigewirkung des Pfeils würde deutlich zunehmen, wenn wes über der Pfeilspitze etwas mehr Raum, also schwarze Fläche, geben würde, in die der Pfeil zeigen könnte.
Hilfreich wäre auch, wenn die Pfeilbahn in den Binnenraum zwischen die beiden Arme des V's nur etwas hinein reichte (siehe Abbildung rechts oben)...

Ganz ruinieren könnte man die Zeigewirkung, wenn die Länge der Pfeilbahn der Höhe der "V"-ähnlichen Pfeilspitze bekäme (siehe Variante rechts unten).
Hannes Kater – Detail einer Tageszeichnung aus der 2. KW 2020 auf Instagram
Detail einer Tageszeichnung aus der 2. KW auf Instagram
08.01.2020
Universalienforschung_09

Hannes Kater:
Der 3er, also die Station "Bild/Text/Technobild – A Theory in Action", entwickelt sich weiter: vor allem auf der zweiten Tafel ist einiges dazu gekommen. Und es gibt einiges mehr an Buchstabenreihungen / Worten / Wortfragmenten in der Installation...
Hannes Kater – Detail einer Tageszeichnung aus der 2. KW 2020 auf Instagram
Ältere Einträge ExZen:
Experimentelles Zeichnen_19
Experimentelles Zeichnen_18
Experimentelles Zeichnen_17
Experimentelles Zeichnen_16
Experimentelles Zeichnen_15+
Experimentelles Zeichnen_15
Experimentelles Zeichnen_14
Experimentelles Zeichnen_13
Experimentelles Zeichnen_12
Experimentelles Zeichnen_11
Experimentelles Zeichnen_10+3
Experimentelles Zeichnen_10+2
Experimentelles Zeichnen_10+
Experimentelles Zeichnen_10
[…]
06.01.2020
Experimentelles Zeichnen_4. Nachtrag zu ExZen_10

Hannes Kater: eine "neuer" Liebesbrief der Jukagieren... als Nachweis eines funktionierenden Notationssystems
Bildlegende zu einer ganz neuen – also von mir erfundenen – Notation der Jukagieren:
Die Autorin
A hat eine sexuelle Beziehung g1 mit B – und versucht, recht erfolgreich (mit h+1), eine Kontaktaufnahme von C zu B (h-3, g-3 und g-3+) zu verhindern. Andererseits versucht B nicht ganz so erfolgreich, eine Kontaktaufnahme von A zu D (mit h+2) zu verhindern, die allerdings trotzdem nicht von Erfolg gekrönt ist, weil D sehr fest eingebunden ist in seiner Familie und diese (vielleicht in einem anderen Dorf lebend) nicht verlassen will, was durch f4 (sehr feste Bindung an die Familie/das Haus m4) und noch dazu f4+ (Familie/Haus was auf feste Bindungen wert legt). Aber A denkt (mit k1) oft an D, außerdem denkt A, dass B denkt (k2), er könnte der Vater von E sein (u3+2 mit 5 Kreisen und einigen verkürzten Schrägstrichen), dem Kind von C. Das C Mutter werden kann, ist mit u3 (5 Kreise am Rumpf des Dreiecks) angezeigt, dass Ihr Kind (Kinder bekommen außen keine Doppellinie) schon etwas älter, also kein Baby oder Kleinkind mehr, ist, erkennt man an den zwei Kreisen an der rechten Außenseite von E. Auffallend ist, dass sich A nicht nur denkt (k1+), dass B denkt (k2), dass B der Vater von E ist, sondern dass sie sich keine 5 Kreise in die Mittelachse am Rumpf ihres Dreiecks eingezeichnet hat – anscheinend ist sie nicht sicher, fruchtbar zu sein. (Viele Frauen – und wohl auch Männer – der Jukagieren waren durch Inzucht (sehr kleine Population) und die extrem harten Lebensbedingungen (bis zu -40 Grad im Winter, Nahrungsmangel) oft steril, also unfruhtbar).
Diskussion IV
Neben seinem Freund S. Shargorodsky – der lebte für einige Zeit als politischer Exilant unter den Yassachnaya Jukagieren [Yukaghiren] und veröffentlichte den ersten Bericht über jukagierische "Liebesbriefe" in der Zeitschrift Zemleviedeniye (Das Studium der Erde) an der Universität Moskau, 1895
Waldemar Jochelson: The Yukaghir and the Yukaghirized Tungus. The Jesup North Pacific Expedition, Volume IX, 1926
**  So könnten etwa die "Schuhe" Beweglichkeit, bzw. den Wunsch nach Veränderung, anzeigen. Und mehr Punkte als gewöhnlich zwischen den äußeren Doppellinien eines Protagonisten eine Ausrichtung zu, ein Interesse an, einem Protagonisten in unmittelbarer Nachbarschaft bedeuten.
Und die oben zusätzlich bei f4+ eingetragen Kreuzverbindungen im Haus m4 könnten auf weitere, vielleicht sogar konkret vier, Bindungsanlässe (Kinder, Geschwister, Frauen) hinweisen. (Diese Findung habe ich übrigens aus einem anderen "echten" Notat übernommen)
*  "Trauer" könnte allerdings auch ein Grund sein, seine Hütte, nicht mehr zu verlassen... Angezeigt wäre dann die durch Trauer entstehende Unbeweglichkeit, eine Form von Bindung. (Nicht so wahrscheinlich, aber... )
Notationssystem?

Um den Nachweis zu führen, es mit einem funktionierenden Notationssystem zu tun zu haben, gilt es nicht nur, aus den vorliegenden Notationen die Regeln für eine
neue Notation, also weiteren Brief, verlässlich ableiten zu können, sondern auch, auf der Basis des Bisherigen aufbauend, neue Regeln, also neue Möglichkeiten des Informationseintrags, erfinden zu können.

Beide Aspekte erfüllt die oben zu sehende von mir erstellte, also erfundene, Notation.

Neu eingeführt ist die Bedeutung von Kreisen an unterschiedlichen Stellen der Protagonisten:
E hat 2 Kreise um deutlich zu machen, dass er schon Laufen und Sprechen kann, C hat 5 Kreise (u3) in der Mittelachse am Rumpf des Dreiecks, um anzuzeigen, dass sie gebärfähig ist.

Neu ist, dass diese 5 Kreise und Fragmente der Mittelachse (u3+2) am Anfang der Denkkringel (k2) von
B stehen, um einen Hinweis darauf zu geben, an was B denkt.

Überhaupt wird die Anzahl / Dichte von Kreisen und Strichen/Punkten bewusster als bisher eingesetzt.

Neu ist auch, dass ein Denken über das Denken eines anderen angezeigt werden kann, wie es
A mit k1+ über das Denken von B mit k2 macht.

Meine Neuerungen sind hauptsächlich inspiriert von dem von Waldemar Jochelson 1926 veröffentlichten Bericht über seine Expedition zu den Jukagieren. Und lustiger Weise ist in die neue Notation
noch mehr eingetragen, als in der Bildlegende oben vorgestellt wird...
Die Quellenlage

Waldemar Jochelson ist die einzige authentische Quelle
*, der die jukagierischen Notate etwas ausführlicher beschreiben und interpretiert hat.

In allen später erschienenen Veröffent-lichungen fehlen die nun folgenden Hin-
weise und Interpretationen! Keiner der nachfolgenden Autoren war bei den Jukagieren oder hat je Originale, also in Rinde geschnittene Notate, gesehen.

Jochelson beschreibt und interpretiert die Punkte, bzw. "Linien" die ab und an zwischen den beiden Außenlinien der Protagonisten, also an den Außenseiten der spitzen Dreiecksformen, zu finden sind, so:

Ein weiterer Unterschied zwischen der Darstellung von Mann und Frau besteht in den gestrichelten Linien [– die ich in den mir vorliegenden Zeichnungen eher als periodisch auftretende Punkte zwischen den beiden Außenlinien beschreiben würde – ], die Arme anzuzeigen. Diese fehlen meist in Männerfiguren. Es fehlt jedoch häufig auch bei weiblichen Figuren...

In einigen Zeichnungen scheinen die Punkte/Kreise in den beiden parallelen Linien – die Bein-Linien – unterhalb des jeweiligen Dreieckskörpers Knie- und Hüftgelenke zu kennzeichnen. Und manchmal gibt es vier Gruppen von Punkten innerhalb der Mittelachse des Dreieckskörpers, von denen die erste den Bauch zeigt, die zweite die Brust, die dritte den Hals und die vierte der Kopf. Die Anzahl dieser Gruppen von Punkten ist jedoch nicht immer genau eingehalten worden, es treten Abweichungen auf, je nach dem, wie sorgfältig gearbeitet wurde. Und unterhalb der Bein-Linien gibt es manchmal Punkte, die dann die Schuhe darstellen.
Zeichenökomomie

Ausgehend davon, dass es nicht ganz einfach ist, feine Linien und Punkte in Rinde zu ritzen, möchte ich vorschlagen, die von Jochelson festgestellten "Abweichungen", die er zum einen mit unterschiedlichem Geschick oder mangelder Sorgfalt begründet, zum anderen einfach als – ohne weitere Angabe von Gründen – "häufig fehlend", beschreibt, als nur dann eingetragende Zusatzinformationen zu interpretieren, wenn sie für das Notierte eine
eigene Relevanz hatten, und nicht als eine Informations-Doppelung, wie er das etwa bei den unregelmäßig auftretenden Strichen/Punkten innerhalb der doppelten Außenlinie der weiblichen Protagonisten vorschlägt.

Denn: wenn durch die gestrichelte Zopflinie – und das tendenziell breitere Becken, also einer breiteren Basis des Körperdreiecks – ohnehin klar angezeigt wird, dass wir es mit einer weiblichen Protagonistin zu tun haben, weshalb dann sollte diese Information mühsam (mit einem Messer in Rinde ritzend) noch einmal eingetragen werden?
**

Auch aus Gründen der Zeichenökonomie – diesmal aber eher aus Gründen einer Zeichenverwandtschaft, bzw. einer Zeichenähnlichkeit – interpretiere ich im Unterschied zu Jochelson die gekreuzten Linien, die eine Protagonistin, einen Protagonisten, an und in einer Hütte, einem Haus/Herkunftshaus/Familienclan zu halten scheinen – und ich auch in meiner Notation oben eingesetzt habe (f4) – ähnlich den Beziehungen und Bindungen anzeigenden "Verbindungskreuzen" zwischen einzelnen Protagonisten, wie etwa oben zwischen
A und B, eben als feste Bindung an die Familie, das Dorf, den Clan – und nicht als Trauer, wie es Jochelson vorschlägt.*
Hannes Kater – Detail einer Tageszeichnung aus der 1. KW 2020 auf Instagram
04.01.2020
Universalienforschung_08

Hannes Kater:
Alle 5 Schaufenster meines Raums bei der Ausstellung Text Bild Exzess im Kunstverein Tiergarten bei Nacht: die 3 Plakate und die kleine Bühne funktionieren eigentlich ganz gut, beim Fenster ganz links mit dem Regal und meinen Darstellern fehlt etwas Licht, sowohl auf dem Regal, wie auch im Raum... was aber unter den gegeben Umständen nicht zu realisieren war.
4 Schaufenster meines Raums bei der Ausstellung Text Bild Exzess im Kunstverein Tiergarten bei Tag: die kleine Bühne, im Fenster ganz links, könnte tagsüber etwas mehr Licht vertragen... Und die 3 Plakate sind zwar ähnlich, aber nicht gleich: sie sind von unterschiedlichen Kamera-Standpunkten aus gerendert – und etliche Details variieren... das heißt, die einzelnen Bauteile des 3D-Modelss sind nicht räumlich konsistent
Hannes Kater – Detail einer Tageszeichnung aus der 1. KW 2020 auf Instagram
Experimentelles Zeichnen_19
Experimentelles Zeichnen_18
Experimentelles Zeichnen_17
Experimentelles Zeichnen_16
Experimentelles Zeichnen_15+
Experimentelles Zeichnen_15
Experimentelles Zeichnen_14
Experimentelles Zeichnen_13
Experimentelles Zeichnen_12
Experimentelles Zeichnen_11
[…]
Experimentelles Zeichnen_01+
Experimentelles Zeichnen_01

03.01.2020
Experimentelles Zeichnen_Nachtrag 2 zu ExZen_01

Lebensenergieanzeige
Hannes Kater: Heiligenschein mit Lebensenergieanzeige

Eigentlich ist es ja ganz einfach, eine
Lebensenergieanzeige (Abbildung oben) in einen Heiligenschein einzubauen – man muss die klassische Anzeige einfach zu einem Kreis umformen...

Nur das mit dem Nullpunkt ist nicht evident, aber da kann man sich mit Markierungen helfen.




Hannes Kater – Detail einer Tageszeichnung aus der 1. KW 2020 auf Instagram
Ich befürchte, man muss, um realistische Zahlen zu erhalten, die Angaben des Providers durch (mindestens) 10 teilen...
02.01.2020
Statistik 2020

Statistik 2019
 Die Daten fürs Jahr 2019... am meisten los war im Dezember mit über 33.000 Sessions
Mehr als durchschnittlich 25000 Leute im Monat – so viele Nutzer wie noch nie. Und alle anderen Zahlen sind auch auf einem Allzeithoch... Mehr Zahlen hier.


Seit dem Jahr 2003 gab es (nach der Provider-Statistik, die sehr mit Vorsicht zu genießen ist!
*) insgesamt 2.551.246 Besucher, also Sessions, und 26.633.662 Pageviews.

Auf Instagram habe ich 2019 mehr als 300 Tageszeichnungen veröffentlicht.


spacer
Pfeil runter 31. Dezember 2019
spacer spacer spacer spacer spacer spacer

hoch Zum Seitenanfang



[ Home | Zeichnungsgenerator | Aktuell | Zeichnungen | Projekte | Texte | Service ]
[ Datenschutzerklärung | Impressum | Mail an Hannes Kater ]